Liegt dir Gestern klar und offen, wirkst du heute kräftig frei

Liegt dir Gestern klar und offen, wirkst du heute kräftig frei
Liegt dir Gestern klar und offen, wirkst du heute kräftig frei
 
Dies sind die ersten beiden Verse eines vierzeiligen Sinnspruchs von Goethe, der meist als Ganzes zitiert wird: »Liegt dir Gestern klar und offen,/Wirkst du heute kräftig frei,/Kannst auch auf ein Morgen hoffen,/Das nicht minder glücklich sei.« Der Sinnspruch verweist auf die Abhängigkeit des in der Gegenwart handelnden Menschen von seiner Handlungsweise in der Vergangenheit und das daraus erwachsende Wirken in der Zukunft. Die Kontinuität im Übergang der Zeiten wird verknüpft mit dem Ineinandergreifen des Tuns und Handelns des Menschen. Der Sinnspruch gehört zu den besinnlichen Spruchdichtungen, die ab 1820 entstanden sind und die Goethe ausdrücklich als »zahme« Xenien bezeichnete im Unterschied zu den polemischen und aggressiven Epigrammen und Sinnsprüchen früherer Jahre. Es ist der letzte Spruch aus dem 4. Buch der »Zahmen Xenien«.

Universal-Lexikon. 2012.

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